Don't dream it, be it!

Das Rote Zentrum:

Das Rote Zentrum:

Aus Coober Pedy kommend, erreichten wir nach einer ganzen Weile Fahrt das Rote Zentrum. So genannt wird das Gebiet rund um Alice Springs, einschließlich des Ayers Rock, den Olgas, des Kings Canyon, der West Macdonnell und East Macdonnell Ranges.

Auf dieser Runde zurück nach Alice Springs fuhren wir zuerst zum Ayers Rock. Bei unserer ersten Umrundung (mit dem Auto) machten wir am so genannten „Climb“ halt. Da dieser gerade mal nicht gesperrt war und es möglich war von hier auf den Ayers Rock zu klettern, nahmen wir die Chance spontan wahr. Auch wenn es nicht gern gesehen wird, sind wir der Meinung, wie die Aboriginies es ja selbst so oft bei anderer Gelegenheit erzählen, dass das Land keinem wirklich gehört und allen zugänglich sein sollte. Der Blick von oben ist atemberaubend und die wirkliche Größe des Felsen kann auch, unserer Meinung nach, erst beim Aufstieg und Wandern auf dem Uluru erkannt werden. Auch im Nachhinein war es mit das schönste und einprägsamste Erlebnis an diesen 2-3 Tagen.

Was man allerdings selten sieht, aber nicht unterschätzen sollte, ist die Schwierigkeit des Aufstiegs, die uns beide (und auch alle anderen) zu vielen Pausen auf dem Weg nach oben zwang. Dankbar nimmt man die Haltekette in Anspruch, da der Aufstiegswinkel stellenweise nicht ohne ist.

Schon bei unserem Abstieg wurde das Hinaufklettern dann wieder untersagt und dann auch für die restliche Zeit unseres Aufenthaltes nicht mehr gestattet. Aufgrund von diversen Gründen, ob berechtigt oder nicht, was manchmal fraglich ist, wird die Möglichkeit zur Besteigung immer mehr eingeschränkt, obwohl sie eben nicht verboten ist und auch nicht verboten werden sollte. Man mag davon halten, was man will, es ist letztlich auch nur ein Fels und die Aussicht ist bei diesen von oben nunmal am Schönsten :).

Aus der Ferne (wie auf den meisten Postkarten) machte der Berg auch einen guten Eindruck, leider haben wir ihn nicht bei Sonne sehen können und es war wieder (oder noch immer) sehr kalt, vor Allem nachts. Davon ließen wir uns nicht abschrecken und besichtigten auch die andere Attraktion des Uluru-Kata-Tjuta Nationalparks – die Olgas. Auf einem sehr schönem Walk kam dort sogar mal kurz die Sonne geguckt und wir konnten Wellensittiche beobachten :).

Bei der Rückfahrt stellten wir leider ein erneutes Problem mit dem Auto fest, dessen Beseitigung gerade hier am Uluru nicht gerade billig war und für einige traurigere Momente gesorgt hatte.

Am nächsten Morgen nach der Reparatur verließen wir Yulara und den Nationalpark, mit gemischten Gefühlen. Der Ayers Rock ist sicher sehr beeindruckend, nach wie vor, aber bei grauem Himmel, haben wir beide schon schönere Dinge in Australien gesehen und genossen.

Das nächste Ziel war der Kings Canyon, welcher zwar in der Nähe, aber dennoch ca. 150km entfernt lag. Auch dort gab es eine schöne Wanderung, welche zwar 7km lang war, aber durchaus lohnenswert. Aber hier (wie auch am Ayers Rock) merkt man deutlich, dass dies Massentourismusziele sind, nicht wie viele andere Parks, die wir schon besichtigt haben. Überall werden busseweise Menschen ausgekippt, vor allem Japaner. So waren auch dort sehr viele davon anzutreffen. Der Canyon beeindruckt durch die hohen Schluchtenwände, welche absolut glatt und steil nach unten gehen und durch Wetter und Erosion verschiedene Farbtöne angenommen haben. In der Tiefe und Mitte des Canyons befanden sich kleine Wasserlöcher, umgeben von Palmen und viel Grün, bei warmen Wetter hätte man hier auch schön baden können.

Anschließend fuhren wir ca. 200km Richtung Norden in den West Macdonnell Nationalpark. Auf dem Weg dahin sahen wir erneut Wildpferde, diesmal richtig viele, auch wenn uns die meisten nicht so nah heranließen. Auch Dingos konnten wir des Öfteren bewundern. Der Weg ist aufgrund seiner Un-geteertheit nicht so stark befahren, wie der Rest des Zentrums und beitet wohl auch gerade deswegen noch vielen Tieren Rückzugsmöglichkeiten. Auch unsere ersten wilden Dromedare konnten wir hier sehen :).

Erste Station in den Ranges war der Gosse Bluff Meteoritenkrater. Dieser ca. 142 Millionenjahre alte Krater stammt von einem wirklich heftigen Einschlag. Der Meteorit muss zwischen 600 und 1000m groß gewesen sein und der damals ursprüngliche Krater ca. 20km im Durchmesser und 1km hohen Wänden. Der eigentliche Krater ist durch Erosion längst nicht mehr zu sehen. Was man noch sehen kann, ist eine der aufgestülpten Sandsteinschichten die beim Einschlag überall im Krater entstanden und welche witterungsbeständiger war. Allemal beeindruckend. Mehr als einen kurzen Abstecher konnten wir leider dennoch nicht unternehmen, da ab hier das Wetter noch schlechter wurde, als es ohnehin schon war. Es regnente jetzt des Öfteren und so konnten wir auch in den West Macdonnells nicht soviel anschaun, wie wir gern wollten und vorhatten. Außerdem war es inzwischen richtig kalt und nachts ging das Termometer bis auf 2 Grad zurück. Die Kältewelle hatten wir nun schon fast 14 Tage und langsam zehrte es an den Kräften und an unserer Geduld. Man wurde quasi gar nicht mehr richtig warm, da es auch tagsüber nur in Jacke auszuhalten war.

Die Landschaft selbst, das konnten man öfter erahnen und am Ende auch sehen, war wirklich wunderschön und trotzdem empfehlenswert. Am vorletzten Tag wurde es dann langsam etwas besser und am letzten Tag, den wir nur noch zur Hälfte in den Ranges verbrachten, wurde es dann schön. Und pünktlich zur Rückkehr nach Alice Springs schien dann wieder die Sonne und es wurde auch langsam wärmer. Auch wenn das ärgerlich war, dass wir im Roten Zentrum kein schöneres Wetter hatten, freuten wir uns den blauen Himmel und nachts die Sterne endlich wiederzusehen.

An den letzten beiden Tagen schauten wir uns in den West Macdonnells noch ein paar Schluchten an, sowie die Ochre Pits, eine Art Aboriginie Tagebau, an dem diese den Ocker (in den verschiedensten Farbtönen) abbauten und dann für ihre Zeremonien und Bemalungen benutzten.

In der Simson Gap konnten wir nocheinmal die recht scheuen und nur noch selten in Australien vorkommenden Schwarzfussfelskängurus erleben.

Nach Auftanken der Vorräte und des Treibstoffs fuhren wir bei besserem Wetter und mit besserer Laune in die östlich von Alice Springs gelegenen East Macdonnell Ranges und die dortigen Nationalparks.

Dort konnten Felszeichnungen bewundert werden sowie ebenfalls schöne Schluchten erkundet und die Landschaft sowie die Gebirgszüge genossen werden. Im N’Dhala Gorge Nationalpark konnten wir außerdem Felsgravuren, statt Zeichnungen bewundern, welche bis zu 10.000 Jahre alt waren, was ich persönlich beeindruckender fand, als die Zeichnungen im Kakadu, welche zum Teil gerade einmal 50 Jahre alt waren.

Nach der Rundfahrt im Roten Zentrum schauten wir uns in Alice Springs noch die School of the Air an, die Outbackschule, welche Farmkindern im Northern Territory über Funk, bzw. heute das Internet mit Bildung versorgt. Wirklich beeindruckend ist die Reichweite, welche die Schule hat, die ein Gebiet dreimal so groß wie Deutschland abdeckt. In diesem Gebiet werden 140 Schüler unterrichtet. Entweder Kinder von Farmen oder von Rangern, bzw. Roadhäusern oder Aboriginies in entlegeneren Communitys, welche Englisch intensiver lernen möchten (leider nicht allzu viele). Der am Weitesten entfernte Schüler wohnt ca. 1.400 Straßen-km von Alice Springs entfernt. Insgesamt gibt es 16 solcher Schulen in Australien, wobei die in Alice Springs die größte ist. Das Equipment, welches die Schüler zum Empfang von Internet im Outback benötigen, beinhaltet eine 1,8m große Satellitenschüssel. Die komplette Ausrüstung wird von der Schule auf Leihbasis zur Verfügung gestellt und hat einen Wert von 10.000-15.000 AU$.

Als nächstes führt uns unser Weg raus aus dem Outback und zurück zur Küste. Da wir aber in Mitten des Herzens Australiens sind, steht uns eine ca. 2.500km lange Reise bevor.

Auf dem Weg raus aus dem Northern Territory kamen wir nochmals an den Devils Marbels vorbei, an denen wir Rast machten und einen Dingo ganz ungeniert über den Parkplatz laufen sahen. In Tennant Creek wurde nochmal vollgetankt und dann ging es weiter in Richtung des gelobten Landes, auf nach Cairns.

Hier die Impressionen aus dem Outback:

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