Das Ende unseres Abenteuers
Hier nun der vorerst letzte Beitrag auf unserem Blog. Wir sind nun schon seit
ca. 10 Tagen wieder in Deutschland, die erste Eingliederung hat ganz gut
geklappt und wir haben den ersten Kulturschock halbwegs überstanden.
Die Gefühle sind gemischt. Wir sind froh unsere Familie und Freunde
wiederzusehen und wieder in gewohntem Umfeld zu sein, aber ein bisschen Wehmut
ist schon auch dabei und ich vermisse Australien schon, mehr als gedacht.
Nachdem wir unsere Autos verkauft haben, endlich und stolz darauf haben wir es
uns im Hostel noch bequem gemacht, soweit das möglich war bei einem Zimmer ohne
Fenster und damit ohne Frischluft und Zugang nach Außen. Haben uns
reorganisiert und die Koffer gepackt. Dann am 10.09.13 war es soweit und unser
Aufenthalt in Australien endete nach 337 Tagen und ca. 46.000 absolvierten
Kilometern. Mitgebracht haben wir ca. 35.000 Fotos und ca. 660 Videos, außerdem
zahlreiche Muscheln und Souveniere, von den Erinnerungen und Eindrücken
natürlich ganz zu schweigen.
Unser Bus zum Flughafen holte uns um 5.20 Uhr morgens ab, so dass unser
Frühstück sehr früh statt fand und das Hostel wie ausgestorben wirkte.
Es klappte soweit auch alles reibungslos, der Flug war lang, ca. 10 Stunden bis
Incheon (bei Seoul in Süd-Korea) und hatte nur eine Stunde Zeitverschiebung. Da
wir aber auf den Anschlussflug gute 20 Stunden warten mussten, bekamen wir von
der Korean Air einen Hotelaufenthalt mit Verpflegung geschenkt.
Der Transfer klappte ebenfalls gut und so machten wir nach dem 4-Gänge
Abendessen mit leckerem Steak als Hauptgang noch ein bisschen die Hotelumgebung
unsicher und erkundeten die Straßen Süd-Koreas. Nach einer interessanten
Begegnung mit einem Einheimischen, der uns auf ein Bier einladen wollte gingen
wir zurück und schliefen in dem bis dahin wohl besten Bett des Jahres ein :).
Am nächsten Morgen gab es dann das wohl beste Frühstück des Jahres mit einem
Buffet, das wir beide ordentlich strapazierten und uns für den Tag satt aßen
:D.
Dann ging es leider auch schon weiter und zurück zum Flughafen, wo unser Airbus
A380 darauf wartete uns in die Heimat zurückbringen zu dürfen. Das war dann
auch das Ende unserer Reise und so ist das letzte, was wir fotografiert haben
auch das Flugzeug. Hier die letzten Bilder unserer Reise. Wenn jemand welche
groß haben möchte, einfach den Titel merken und uns schreiben oder Bescheid
sagen :).
Wir beide (Kati und Falk) hoffen, dass unser Blog unseren Lesern gefallen hat
und für einige ein paar nützliche und interessante Neuigkeiten parat hielt und
Euch unsere Bilder und Berichte ebenfalls gefallen haben. Am Ende sind es ja
hauptsächlich unsere Aufzeichnungen und dienen uns auch als eine Art
Erinnerung. Wir sind froh, dass wir diese Erlebnisse machen durften und auch
stolz darauf. Sicher mussten wir auch vielen Dingen entbehren, was auf den
Fotos nicht immer unbedingt sichtbar ist, aber es lohnte sich und ist den
Stress davor und danach ebenfalls wert.
Ich denke trotz allem, dass wir Australien wiedersehen werden. Bis dahin sagen
wir aber beide Tschüss.
In Brisbane angekommen
Nun sind wir seit dem 23.08.2013 schon zurück in Brisbane, leider hatten wir anfangs kein Internet, bzw. keinen Strom, so dass wir kaum schreiben konnten und auch die Zeit war sehr knapp, da wir uns primär um den Autoverkauf kümmern mussten. Wer aufmerksam unseren Blog gelesen hat, wird bemerkt haben, dass wir den Van, den wir anfangs hatten noch NICHT verkaufen konnten und nun somit zwei Autos loswerden mussten, ehe wir wieder nach Hause fliegen.
Zum Abschied im Bowman-Park, besuchte uns auch nochmal unser Freund vom Oktober 2012, unser „Fruchtzwerg“ :), dann sahen wir noch zwei Papageien, die wir (die Art) das ganze Jahr nicht zu Gesicht bekommen haben. Leider weit weg und gegen das Licht 😦 (da spricht der Fotograf).
So nun die gute Neuigkeit, gestern war es dann soweit und wir haben erfolgreich beide Autos verkauft. Nach anstrengenden Tagen, mit Werbung, Putzen, Aufbereiten und viel Rennerei und Schriftkram haben wir es nun überstanden und können die letzten Tage in Brisbane, zwar ohne Auto, aber dafür ohne größere Sorgen angehen. Nun heißt es, alles für die Rückreise organisieren und langsam Koffer packen :).
Der Abschied fällt nicht ganz leicht, aber wir freuen uns auch auf viele Dinge zu Hause, ganz besonders natürlich auf die Familie und die Freunde 🙂 und gutes Essen.
Ich denke, dass das der vorletzte Eintrag war, ein paar letzte Fotos werden noch kommen, aber im Großen und Ganzen wars das!
Wenn jemand Fotos kaufen möchte, einfach Email an mich :).
lg Falk
Eungella NP, Fraser Island – Central Queensland Teil 2
Die letzte Etappe unserer Reise vor der Rückkehr nach Brisbane brachte uns zunächst in den Eungella NP, in dem wir eine schöne Phyton bewundern konnten sowie nochmal ausgiebig Schnabeltiere beobachten. Der Nationalpark war wirklich schön und in jeglicher Hinsicht nochmals ein Highlight auf unserer Reise. So genossen wir nochmals Kookaburras (die sich auf unserem Landcruiser niederließen) und Wasserfälle und auch Goannas sahen wir nochmal.
Als nächstes fuhren wir nach Bundaberg um die Rumfabrik dort zu besichtigen. Inzwischen ist der Bundaberg Rum zu einem der besten in der Welt prämiert worden und wir schauten uns die Fabrik bei einer Tour an, die uns allerlei Wissenswertes vermittelte.
Dann kamen wir nach Herve Bay, das Tor zu Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Da wir unserem Troopie kein Salzwasser antun wollten, mieteten wir uns ein 4WD für die Insel und erkundeten diese an 3 Tagen. Wir besichtigten das Wrack des Passagierschiffs Maheno, welches 1935 auf Fraser Island strandete. Wir schauten uns die Inlandsseen an, besonders schön war der Lake McKenzie, mit kristallklarem Wasser und weißem Sand (auf einem Bild sitze ich an dessen Ufer und habe die Füße im Wasser – aufgrund der Klarheit kaum zu sehen). Wir übernachteten am Strand, wurden nachts von Dingos besucht und sahen nochmals viele Meeresbewohner vom Indian Head aus. Was die Insel besonders machte neben dem 75Mile-Beach, dessen Strand als Straße genutzt wurde, waren vor allem die 4WD-Tracks (speziell im Inland und an den Ausfahrten zum Strand), die wirklich Spaß machten, vor allem, da wir uns keinen Kopf um das Auto zu machen brauchten. Unser Mietauto war ein LandRover, in dessen Innerem wir auch die zweite Nacht verbrachten, da es zu kalt war und wir auf weiteren Dingobesuch verzichten konnten. Wir sahen nochmals Goannas sowie einen schönen Mondaufgang und den Übergang der Wüste zum Meer (See).
Nach unserem Trip auf die Sandinsel hier es endgültig „Das Ende rückt näher“, es waren nur noch wenige KM bis Brisbane. Wir schauten noch im nahegelegenen Noosa-NP vorbei und dann waren wir quasi auch schon wieder zurück und hatten unsere „Runde“ nach ca. 45.150km beendet.
Hier die Bilder der letzten Etappe:
Der Osten und Süden der Kimberleys:
Nach dem Abenteuer Gib-River-Road ging es auf dem Highway weiter. Das Gebiet der Kimberleys erstreckt sich aber nicht nur über die Distanz der Gibb-River-Road, sondern auch noch weit darüber hinaus. So fuhren wir weiter durch sehr schöne Landschaften und Natur, die immer wieder vor Allem durch die Boab-Bäume geprägt ist. Diese Art des Affenbrotbaums ist in Australien nur hier im Norden/Nordwesten vorzufinden und auch nur mit einer Art vertreten. Der Baum blüht nur einen Tag im Jahr, bzw. eine Nacht, da die Blüten durch nachtaktive Tiere (wie Fledermäuse) bestäubt werden. Die Früchte sind die so genannten Boab-Nüsse, die bis zu 25cm groß werden können. Ein bisschen im Verhalten wir Eier, ist die Schale durchaus hart, aber auch spröde und zerbricht schnell, wenn die Nüsse herunterfallen.
Die Aboriginies ritzen in die Boab-Nüsse traditionelle Motive ihrer Landschaft und verkaufen diese an Touristen. Dies konnten wir in Wyndham im Norden erleben. Neben den Ausblicken, welche die Stadt dem Reisenden bietet und dem Riesenkrokodil (aus Beton) machten wir dort unsere ersten durchaus positiven Erfahrungen mit den Ureinwohnern. Angespornt durch die Weltoffenheit von Thimon setzen auch wir uns zu den Ureinwohnern und unterhielten uns mit ihnen. Nach unseren bisherigen, eher negativen Erfahrungen mit betrunkenen und pöbelnden Aboriginies, war dies eine unerwartete und willkommene Abwechslung. In einem Park am Eingang der kleinen Stadt saßen diese im Schatten und schnitzten mit einfachsten Mitteln (meist ein altes Buttermesser) schöne Motive in die Boabnüsse und waren zu Unterhaltungen gern bereit. Sie begegneten uns ausgesprochen freundlich und offen. So erfuhren wir auch erstaunlich viel über die Stämme und die Gebräuche. Auch wenn man hier dazu sagen muss, dass es sich nicht um sogenannte „traditionelle“ Aboriginies handelte, die noch im Busch auf die alte Art leben. Dennoch konnte man bemerken, wie verbunden diese Menschen noch mit dem Land sind und wieviel des alten Wissens noch vorhanden ist.
Die Spuren der westlichen Zivilisation sind aber trotzdem auch hier zu spüren. Das Alkoholproblem, unter dem viele der städtischen Aboriginies leiden, betraf leider auch einige der schnitzfreudigen Ureinwohner. Das Problem dieser Generation könnte vielleicht auf längere Sicht doch eine Wende zum Guten nehmen, da man sehen konnte, dass die Jüngeren der Aboriginies dem Alkohol eher fern blieben, gebildeter waren und auch Technik in stärkerem Maße nutzen (ob mehr Technik allerdings der Menschheit im Allgemeinen nun eher hilft oder nicht, sei mal dahingestellt). Die Lethargie, Depression und der Groll, die bei vielen älteren zu beobachten sind, scheinen hier nicht mehr so stark vorhanden zu sein und diese Menschen scheinen ihre Chancen, die sich bieten mehr zu begreifen und nutzen zu wollen.
Nachdem wir in Wyndham so eine ganze Weile verbracht haben, reisten wir weiter Richtung Süden. Nach einem kurzen Stop in der Stadt Kununurra, wo wir uns um 2.30 Uhr das Finale der Champions League antaten (obs das wert war, sei ebenfalls mal dahingestellt), reisten wir dann weiter in den Purnululu Nationalpark (Bungles Bungles), wie so oft in Australien, gibt es für fast alles zwei Namen, einmal den traditionellen (inzwischen meist offiziell verwendeten) Aboriginie-Namen und zum anderen den älteren, meist europäisch angehauchten Namen, der sich zumeist aber wesentlich leichter aussprechen lässt (am deutlichsten wie ich finde zu bemerken im Kakadu-Nationalpark, dazu mehr später)
Egal ob Bungles Bungles oder Purnululu, es war eine sehr sehenswerte Landschaft, diese Gesteinsformationen wurden auch zum Unesco Weltnaturerbe erklärt und sind wirklich faszinierend. Der Weg dahin ist allerdings eher bescheiden, für die knappen 55km Allradpiste muss man gute 1,5 Stunden einrechnen, sehr kurvenreich, hügelig und von (kleineren) Flussdurchquerungen begleitet kämpften wir uns ans Ziel, wo dann leider unsere Kupplung versagte. Nach einigem Rätselraten und blankliegenden Nerven füllten wir die Flüssigkeit im Kupplungszylinder auf und konnten (mehr schlecht als recht) weiterfahren. Abschleppen mehr als 150kmvon der nächsten Ortschaft wäre sehr teuer geworden.
Trotzdem ließen wir uns den Aufenthalt nicht vermiesen und schauten uns den Nationalpark in Ruhe an. Die Landschaft war wirklich beeindruckend und wird uns lang in Erinnerung bleiben.
Nach diesem schönen Abstecher ging es weiter nach Halls Creek, einer kleinen Ortschaft im Süden der Kimberleys, dort trennten sich dann leider auch die Wege von Thimon und Johanna und uns. Nach ein paar schönen Tagen zusammen, mussten die beiden in den Westen zurück und reisten Richtung Fitzroy Crossing weiter. Wir hingegen versuchten erst einmal unsere mechanischen Probleme in den Griff zu bekommen. Das Anlasserproblem konnten wir relativ schnell mit Hilfe eines Batterietauschs beheben. Für das Kupplungsproblem mussten wir zum Mechaniker, welcher uns aber zum Glück auch gleich helfen konnte, wenngleich das nicht ganz billig war.
Mit verbessertem Gerät, aber ohne unsere zwei Begleiter ging es dann weiter zum Wolfe Creek Crater. Bekannt aus dem Film „Wolfe Creek“. Ein australischer- Horrorklassiker, welcher angeblich auf wahren Begebenheiten beruht und dabei mit der Einsamkeit der Sehenswürdigkeit wirbt. Nach 120km Fahrt kamen wir dann auf dem nicht ganz so einsamen Campingplatz an. Tatsächlich standen dort noch ca. 4 andere Campmobile und einige Feuer brannten. So machten auch wir unser Feuerchen und nahmen uns die Kraterbesteigung für den nächsten Tag vor. Es handelt sich bei dem Wolfe Creek Crater um einen Meteoritenkrater welcher vor ca. 300.000 Jahren von einem ca. 50.000 Tonnen schwerem Meteoriten in das Gestein geschlagen wurde. Der ursprüngliche Krater soll bis zu 120m tief gewesen sein. Der heutige Krater ist durch die Erosion im Laufe der Zeit auf ca. 50 bis 70m geschrumpft, aber immer noch eindrucksvoll. Am nächsten Morgen machten wir uns auf zur Kraterbesteigung und liefen auf dessen Rand bis zur anderen Seite, wo wir hinabstiegen und dann durch den Krater innen zurück liefen. Die Weite des ca. 830m im Durchmesser großen Kraters war von oben wirklich beeindruckend und imposant. Ich denke, dass die Fotos das ein wenig wiedergeben können.
Anschließend fuhren wir nach erneuten Zwischenstopp in Wyndham wieder nach Kununurra, wo wir Rotschwanzschwarzkakadus sehen konnten und unsere Vorräte für die Fahrt ins Northern Territorry auffüllten. Auf dem Weg dahin, bevor wir Westaustralien verließen fuhren wir noch am Lake Argyle vorbei, einem ca. 1.000km² großen Stausee, welcher auch gleichzeitig der größte Australiens ist. Dort in der Nähe verbrachten wir eine ruhige Nacht an einem wunderschönen Camp, wo wir wieder ein Lagerfeuer entzündeten. Am nächsten Tag kehrten wir den Kimberleys und Westaustralien dann den Rücken. Hier die Bilder der Etappe:
Port Hedland nach Broome (inkl. 80-Mile-Beach):
Unsere nächste Etappe nach der Pilbara führte und an die Küste zur Hafenstadt Port Hedland, in der das Erz der Region auf die Frachter geladen und nach Asien verschifft wird. Die Stadt selbst war für uns nur „Auftankstation“ und meines Erachtens auch nicht sehr schön. Überall war ein roter Schleier auf den Gehwegen und Gebäuden, man hörte immer Industrielärm, es kamen einem unentwegt Minenfahrzeuge und Roadtrains entgegen und die Stadt schien nie zu schlafen. Neben der Rolle als Endstation für das Eisenerz spielt die Stadt auch als Salzgewinnungsort eine Rolle und so ist der riesige Salzberg am Ortseingang unübersehbar.
Entsprechend schnell fuhren wir dann auch weiter, nun entlang der „Küste“ (die leider ausschließlich 10-15km entfernt vom Highway entlangführte) nach Broome. Einziges Highlight der 640km-Strecke, war der 80-Mile-Beach, der eigentlich wesentlich länger als 80 Meilen ist. Trotz der enormen Länge ist er kaum zugänglich und es fanden sich nur wenige Stichstraßen zum Strand. Das Wetter war zu der Zeit leider auch nicht so schön und so sind auch die „Strand-Bilder“ nicht von blauem Himmel gekennzeichnet. Aufgrund des enormen Gezeitenunterschieds von bis zu 15 Metern an der Nordküste, ist das Meer bei Ebbe unwahrscheinlich weit „draußen“. Was es viel gab, waren Muscheln. Diese hat Katja dann auch mit viel Spaß und Leidenschaft in Mengen gesammelt :). Tierisches Highlight war eine Seeschlange, welche die Flut bei Nacht an den Strand spülte und die ein Australier mutig mit einem Stock ins Meer zurückbeförderte sowie ein Krebs, welcher sich eine der schönsten Muschen am Strand gesichert hatte und sein zu Hause davonrennend vor uns in Sicherheit zu bringen versuchte.
In Broome angekommen, kümmerten wir uns, wie zuletzt schon angedeutet um unser größeres mechanisches Problem am Auto und machten einen (bereits vor dem Preisschock gebuchten) Kamelritt am Cable-Beach zum Sonnenuntergang mit, welcher für uns beide ein schönes und unvergessliches Highlight war. Den Abend zuvor, waren wir schon als Zuschauer anwesend und konnten ein paar schöne Bilder machen. Die Stadt erschien uns trotz des mechanischen Dilemmas, wie eine Oase nach der langen (etwas monotonen) Fahrt zuvor. Nicht zuletzt auch weil das Wetter langsam besser wurde. Der Strand und die Palmen waren ein kleiner Seelentröster, bevor es weiter Richtung der gefürchteten „Gibb-River-Road“ ging, wo mehr als 500km Gravel-Road, aber auch die wunderschönen Kimberleys auf uns warten sollten.
Perth und die Umgebung (inkl. Pinnacles):
Der nächste Punkt auf unserer Reise um dem fünften Kontinent führte uns nach Perth, die einzige Großstadt in West-Australien. Mit ca. 1,7 Millionen Einwohnern kann man sie durchaus als Metropole bezeichnen. Trotzdessen ist es eine recht angenehme und, durch Parkanlagen wie den Kings-Park, recht grüne Stadt.
Von Süden kommend, machten wir den ersten Halt in Fremantle, eine eigenständige Stadt, die aber eigentlich schon fast wie ein Vorort von Perth wirkt und durch die Nähe (nur 25km) zur Stadt ein geeignetes Sprungbrett für uns war. Wir übernachteten dort in Strandnähe auf einem Parkplatz, welcher zu einer großen Parkanlage gehörte. Es war schön ruhig und für unsere Zwecke bestens geeignet.
Am Tag nach unserer Ankunft schuaten wir uns zunächst etwas in Fremantle um, ehe wir einen Wachtag einlegten und unser Auto etwas sortierten. Am nächsten Tag schauten wir uns (auch wetterbedingt) dann die Millionenstadt selbst an. Wir fuhren mit dem Auto in die Zentrumsnähe und parkten dort. Anschließend fuhren wir mit einem der kostenlosen (!!!) Busse in die Innenstadt und erkundeten diese. Nach dem ganzen Trubel suchten wir am Nachmittag etwas mehr Ruhe und besuchten noch den Kings Park, von dem aus man einen schönen Blick über die Stadt hatte.Am Abend ging es zurück nach Fremantle.
Am Tag darauf besuchten wir die vorgelagerte Insel „Rottnest Island“, welche ihren Namen vom ersten Europäer Willem de Vlamingh 1696 erhielt, der die Insel besuchte. Er beschrieb die „Quokkas“ als eine Art Ratte in Katzengröße und weil es auf der Insel nur so von denen wimmelte, taufte er die Insel Rottenest (Rattennest). In Wirklichkeit handelt es sich um eine kleine Art von Kängurus, welche Quokkas genannt werden. Auch heute leben noch ca. 10.000 von ihnen auf der Insel. Weil die Insel Autofrei ist, kann man diese nur mit einem der verkehrenden Busse, zu Fuß oder dem Rad erkunden. Wir entschieden uns für das Rad und mieteten diese nach unserer Ankunft. Da die Insel nur ca. 11km mal 4km groß ist, schafften wir an einem Tag eine Runde von ca. 25 km, wobei wir noch einen schönen Stopp an einer traumhaften Bucht zum Baden in kristallklarem Wasser einlegten. Quokkas bekamen wir nicht viele, aber wenigstens ein paar zu Gesicht, ebenso ein paar Exemplare des Kings Skink. Alles in allem war es ein schöner Tag und am späten Nachmittag ging es nicht mit der Fähre sondern mit dem Speedboot zurück zum Festland. Mit bis zu 75km/h jagten wir über das Wasser :).
Tags darauf erledigten wir noch ein paar Formalitäten und Einkäufe um uns für die Weiterreise in den Norden zu wappnen. Auf den nächsten 4-5.000km wir die nächste und einzige große Stadt gerade einmal 28.000 Einwohner haben.
Tags darauf brachen wir auf in den Nordwesten, welcher größtenteils unbewohnt und auch noch unberührt ist. Doch nahe Perth warteten noch der Yanchep NP und der Namburg NP auf uns. Im Yanchep NP kann man die einzigen Koalas im Westen sehen, welche aber auch nur in einem Freigehege leben, also nicht wirklich wild. Nach kurzem Stopp dort fuhren wir weiter zum Namburg NP, welcher bekannt ist für die Pinnacles, Kalksteinfelsen, welche aus dem Sand der Umgebung ragen und ein schönes Naturmonument darstellen. Diese besichtigten wir am Abend und am kommendem Morgen (bei besserem Wetter), weil wir in der Nähe an der Hangover Bay übernachteten. Dort habe ich den bisher farbintensivsten Sonnenuntergang meines Lebens gesehen.
Ein paar Bilder der vielseitigen Erlebnisse sind hier zu sehen (PS: Kommentare sind durchaus gern gesehen, denn ohne jegliches Feedback fehlt ein bisschen der Anreiz den Blog in der Intensität aufrecht zu erhalten):
Esperance und umliegende Nationalparks
Nach Kalgoorlie, der Goldminenstadt, führte uns unser Weg wieder nach Süden zur Küste bis zu dem idyllischen Städtchen Esperance (frz.: Hoffnung). Nicht nur die ozeannahe Lage sondern auch das schöne angenehm warme Wetter machten auch uns Hoffnung, nämlich auf ein schönes erfrischendes Bad, das wir seit langem mal wieder im großen Pool nehmen wollten. Jedoch war der Tag schon weit vorangeschritten, als wir ankamen und so beließen wir es bei einer wunderschönen Aussichtsfahrt entlang der abwechslungsreichen Küstenform, die auf 20km von sehr weichem und weißen Sand bis zur Steilküste reichte.
Für die nächsten beiden Tage waren zwei in der Nähe gelegene Nationalparks geplant. Ersterer sollte (auch auf Grund seiner vorhandenen Duschen 😉 ) der sogenannte Cape Le Grand NP sein. Er entzückte uns mit weitreichend asphaltierten Straßen und wunderschön offenen als auch versteckten Badebuchten. Da war sie, unsere Möglichkeit, das kühle Nass zu genießen. Doch vorher wollten wir noch ein bisschen körperliche Arbeit verrichten, und so stiegen wir auf den vielversprechenden Frenchman Peak, einem Granitfelsen, der mitten in der flachen Ebene 262m aus dem Boden empor ragte und der nur über eine steile Wand ohne Geländer oder sonstigen Sicherheitsvorrichtungen zu besteigen war. Nach einer halben Stunde haben auch wir es endlich auf die Spitze geschafft – was für eine gigantische Fernsicht! Man konnte sich von dort oben einen super Überblick über den Nationalpark und seine Strände verschaffen. Danach stürzten wir uns in das tobende Meer und ließen uns auf unseren Bodyboards von den starken Wellen mit reisen. Abends machten wir noch einen 4km ausgedehnten Strandspaziergang und beobachteten eine Hand voll Kängurus direkt vor unseren Füßen.
Der folgende Tag brachte uns in den zweiten, den Cape Arid NP, welcher mit seiner Einsamkeit und seinem 18km langen Strand überzeugte.
Nach einer ruhigen Nacht ging es dann doch nochmal zurück zu einem der schönen Strände des Cape le Grand NP, der ohnehin auf unserem Weg zurück nach Esperance lag.
Kalgoorlie – die Super-Goldmine
Nachdem wir die Nullarbor Plain durchquert und in Norseman einen kurz Stop eingelegt hatten, fuhren wir weiter Richtung Norden in die „Goldfields“ nach Kalgoorlie-Boulder, eine Zwillingsstadt mit 32.000 Einwohner und damit auch gleich (nach Perth) die zweitgrößte Stadt Westaustraliens ;). Diese Stadt verdankt Ihre Größe und auch ihre wirtschaftliche Stellung vor Allem einem, dem GOLD. Das war auch der Hauptgrund für uns dieses beschauliche Städchen zu besuchen, da sich dort die größte Goldmine AUstraliens befindet.
Alles begann, als 1893 Paddy Hannan an der Erdoberfläche Goldnuggets fand. Der 1,6km lange Straßenabschnitt, auf dem damals das Gold gefunden wurde, wird noch heute als „the golden mile“ bezeichnet und bildet die Hauptstraße Kalgoorlies. Das Oberflächengold wurde schnell geborgen und ohne spezielle AUsrüstung kam man an tieferliegendes nicht heran, so dass sich Minengesellschaften gründeten und letztlich nur eine große übrig blieb und bis heute schürft. Das riesige Tagebauloch, welches bis heute erschaffen wurde, misst mit 3,2km Länge, 1,3km Breite und 330m Tiefe enorme Ausmaße. Die Riesenlaster wirken wie Spielzeugautos, obwohl jeder von Ihnen 225 Tonnen Gestein transportieren kann und es 31 davon in der Supermine gibt. Jede mit einem Wert von ca. 4Mio AUD. Die Kosten sind aber eher gering im Vergleich zur Produktion von ca. 850.000 Unzen jährlich.
Die Mine kann von Außen besichtigt werden, was wir auch getan haben oder durch überteuerte Führungen in 2 Stunden, alle 4 Tage mal, was wir daher nicht getan haben. Dann waren wir noch auf einem ehemaligem Förderturm, von dem sich eine schöne Aussicht auf die Stadt bot und im daran angeschlossenen Goldmuseum der Stadt. Außer der Mine und dem Gold bietet die Stadt noch viele (zumeist in der Hauptstraße befindliche) alte historische Gebäude, welche wir uns ebenfalls angeschaut haben.
Nach diesem kurzem Stop ging es auf dem Highway (gespickt mit entgegenkommenen Minen-Roadtrains und Schwerlasttransporten) Richtung Süden an die Küste nach Esperance, unserer nächsten Etappe. Hier eine paar Fotos von Kalgoorlie und der Mine:
- Abfotografiert, um die Größenverhältnisse des Trucks zu verdeutlichen!
- Statue des Glücklichen Hannan, welcher das erste Gold in Kalgoorlie fand und den Boom auslöste.
- Größter Goldnugget in Australien im Hintergrund 🙂
- Rangezoomt
Adalaide, Hahndorf und das Barossa Valley
Hier der noch fehlende Beitrag zu unserer Reise nachdem wir Kangaroo Island verlassen hatten. Unser Weg führte uns danach Richtung Adelaide, erst nach Hahndorf, eine Stadt, die damals von deutschen Einwanderern gegründet wurde und sich heute noch auf viele deutsche Ursprünge und Traditionen beruft, allerdings spricht kaum noch jemand deutsch dort. Später fuhren wir nach Glenelg (einen Stadtteil am Strand), dann in die Stadt selbst. Gouverneur John Hindmarsh benannte die 1836 gegründete Stadt auf Anweisung aus dem britischen Königshaus nach Queen Adelaide, der aus Meiningen stammenden deutschen Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen und Gemahlin des britischen Königs Wilhelm IV. Von Adelaide aus reisten wir dann in das bekannte Weinanbaugebiet „Barossa Valley“ (auch hier wieder die Verbindung zu Deutschland), von dem wir aber etwas enttäuscht waren, da wir es weder sehr groß noch so schön fanden. Vom Barossa Valley aus führte uns unser Weg weiter zum Murray Valley, um dort Arbeit zu finden. Mildura, wo wir uns aktuell aufhalten liegt am Murray und das Valley ist das zweitgrößte Weinanbaugebiet Australiens.
Am Strand von Adelaide (in West Beach) konnten wir zwei schöne Sonnenuntergänge anschaun und im Barossa Valley ebenfalls. Hie unsere Eindrücke:
45 Grad im Outback
Nachdem wir Mildura verlassen haben und Richtung Norden nach Broken Hill aufgebrochen sind, brach auch die Hitzewelle über uns herein. Vielleicht hat es ja manch einer mitbekommen, dass es zur Zeit sehr heiß und trocken ist in weiten Teilen Australiens, so hatten auch wir Rekordtemperaturen von bis zu 45 Grad. Das war auch einer der Gründe, warum wir in Broken Hill und Umgebung gar nicht soviel unternommen haben, da es ganz einfach viel zu heiß war. Die meiste Zeit haben wir daher im Schwimmbad von Broken Hill (einen Tag auf Grund der Wärme sogar kostenloser Eintritt für Alle) und im dortigen McDonalds (klimatisiert) verbracht ;).
Angeschaut haben wir uns natürlich dennoch den Royal Flying Doctor Service, die Gsiterstadt Silverton (in der nur noch nach irgendwannmal 350 Menschen 52 da leben) und das Sculptre Symposium in Broken Hill. Trotzdem war es sehenswert und wir haben die Zeit genossen. Hier mal ein paar Fotos: